Skip to main content

Religion in Spanien

Zwar garantiert die spanische Verfassung weitgehende Religionsfreiheit beim Thema Religion in Spanien, aber trotzdem sind die Spuren, die das Christentum im Land hinterlassen haben, unübersehbar. Insbesondere in den ländlichen Gebieten Spaniens hat die römisch-katholische Kirche noch heute auch im Alltag großes Gewicht – in den Städten spielt sie jedoch keine besondere Rolle mehr. Und das obwohl rund 90 Prozent der Spanier römisch-katholisch getauft sind! Lediglich zu großen Feierlichkeiten und besonderen Anlässen – beispielsweise zu Ostern, Weihnachten oder bei Hochzeiten – besinnen sie sich auf ihre Religion. Überall verbreitet ist jedoch der volkstümliche Heiligen- und Marienkult, der manchmal schon an Aberglauben grenzt und Familie, Geschäft und Gesundheit vor Schaden bewahren soll.

Religion in Spanien

Religion in Spanien ©iStockphoto/Vladislav Zolotov

Interessant ist, dass gerade die großen Bauwerke der Kirche, die Kirchen und Klöster im Hinterland und Pilgerstätten wie Santiago de Compostela für Touristen besonders attraktiv sind. Sie sind es, die jedes Jahr Millionen von Besuchern anziehen. Mindestens ebenso interessant ist auch, dass gerade im Norden Spaniens, dort wo Gläubige aus aller Welt die Pilgerwege beschreiten, alte heidnische Rituale und katholischer Glaube friedlich koexistieren. In Galicien etwa stößt man immer wieder auf keltische Symbole neben dem christlichen Kreuz – man geht dort mit dem Glauben lieber auf Nummer sicher…

Auch Heiler und Meigas, gute Hexen, werden hier gern bei allgemeinen Problemchen und Unwohlsein zu Rate gezogen. Ihre Amulette, Heilkräuter und Beschwörungen sollen gegen den „bösen Blick“ schützen. Zwar zweifeln moderne Galicier zunehmend an den übersinnlichen Kräften der Heiler – aber trotzdem lassen sie sich von ihnen Karten legen und vor Prüfungen Kohle, Knoblauch und eine Puppe in ein Tuch binden. Sicher ist sicher…

Top Artikel in Spanische Kultur