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Barcelona in 3 Tagen

Barcelona in 3 Tagen zu erkunden, ist eine aufregende Möglichkeit, die Vielfalt dieser faszinierenden Stadt in kürzester Zeit zu erleben. Die Hauptstadt Kataloniens erfreut sich seit langem wachsender Beliebtheit bei Touristen. Unmittelbar am Mittelmeer gelegen, bietet sich die Stadt für einen Strandurlaub an, ist aber durch die zahlreichen Sehenswürdigkeiten innerhalb und außerhalb der Stadt vor allem für Städtereisende besonders interessant. Zudem ist Barcelona per Flieger schnell zu erreichen, besitzt eine hervorragende Infrastruktur mit einem guten Metro-Netz und über zahlreiche erstklassige Hotels.

Barcelona

Barcelona ©iStockphoto/arcady_31

Wenn Besucher nach Barcelona kommen, werden sie an einem Namen nicht vorbeikommen: Antoni Gaudi. Der spanische Architekt des 19. und 20.Jahrhunderts hat das Gesicht dieser Stadt so geprägt wie kein zweiter. Im Zentrum der Stadt liegt die Kathedrale Sagrada Familia, die auch heute, fast 100 Jahre nach dem Tode Gaudis, noch nicht vollendet ist. Gaudi selbst baute an diesem Monumentalwerk fast vier Jahrzehnte, heute wird der Weiterbau nur durch Spenden und die Eintrittsgelder finanziert. Das Gebäude wird dominiert durch zahlreiche Türme sowie ein fünfschiffiges Langhaus, das knapp 90 Meter lang und 45 Meter breit ist. Überall innerhalb und außerhalb der Kirche finden sich zahlreiche Verzierungen und dekorative Elemente, die gesamte Kirche ist im sogenannten neukatalanischen Stil gehalten. Teile der Kathedrale sind zum Weltkulturerbe erklärt worden und mehr als zwei Millionenen Menschen sehen sie jährlich. Sie gilt als das Wahrzeichen Barcelonas schlechthin, ist mit der Metro gut zu erreichen und gehört zum Pflichtprogramm von Städtereisendenden. Von Antoni Gaudi gibt es aber in Barcelona mehr als nur die Kathedrale zu entdecken. Fast ebenso berühmt ist die Casa Mila, das wohl verrückteste Mietshaus der Welt, sowie der Parc Güell, in dem man nach einem anstrengenden Tag entspannen und flanieren kann.

Die Casa Mila wird von den Spaniern auch La Pedrera genannt, was übersetzt der Steinbruch bedeutet. Die wellenartige Fassadenform, die geschwungenen Balkons und die Skulpturen auf dem begehbaren Dach sind ebenso einzigartig wie der Umstand, dass dieser Bau ohne tragende Wände auskommt. Die Dachlandschaft aus sehr skurril aussehenden Schornsteinen und Kaminschächten in Form von Soldaten oder Totems ist einzigartig und schlägt Besucher direkt in ihren Bann. Zudem besitzt man von hier oben eine gute Sicht über die gesamte Stadt. Wer sich dieses Gebäude ansehen will, muss sich in die lange Schlange der Wartenden einreihen, wird dafür aber mit einem unvergleichlichen Erlebnis belohnt. Schließlich zählt der Parc Güell von Gaudi zu einem weiteren Highlight in Barcelona. Der über der Stadt angelegte Park wurde 1984 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und wird täglich von Tausenden von Besuchern besichtigt. Im Zentrum des kunstvoll angelegten Parks steht eine riesige Terrasse mit einem wundervollen Panoramablick auf die Stadt. Die Mauer auf der Terrasse ist sanft geschwungen und verzaubert durch viele Mosaike. Glasscherben und Bruchkeramik in vielen unterschiedlichen Farben sind hier kunstvoll zusammengesetzt worden und bilden so einen besonders interessanten Blickfang. Außerdem finden sich immer wieder symbolhafte Motive und Skulpturen und zahlreiche Plätze zum Ausruhen und Entspannen. Im Gegensatz zur Kathedrale und der Casa Mila müssen Besucher hier nicht anstehen.

Während man für die Sehenswürdigkeiten Gaudis mindestens einen Tag veranschlagen sollte, bietet sich die Rambla in der Stadtmitte sowohl morgens, mittags als auch abends zum Flanieren an. Zwischen der Placa de Catalunya und dem Hafen erlebt man hier Atmosphäre und Lebensrhythmus einer Stadt, die nie zu schlafen scheint. Straßenmusiker, Obdachlose, Touristen und Kartenleger begegnen sich hier auf dem gerade einmal einen Kilometer langen Streifen und die Überquerung einer Ampel wird zu einem Erlebnis, denn man glaubt, die ganze Stadt befände sich in diesem Moment auf der Kreuzung. Auch wenn sie heute viel von ihrem ehemaligen Flair eingebüßt hat, verweilt man in einem der Cafés gerne oder sieht sich die Werke der Straßenkünstler genauer an. Am unteren Ende der Rambla gelangt man schließlich ans Mittelmeer und kann an einem der feinen Sandstrände etwas weiter östlich den Tag bei einem entspannten Spaziergang zu Ende gehen lassen oder in einem der nahen Lokale der Altstadt gepflegt essen. Alle diese Punkte sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen, weshalb sich die Anmietung eines Wagens nicht lohnt.

An seinem dritten Tag kann man sich entscheiden, ob man lieber die zahlreichen Museen im Stadtgebiet oder lieber einige der schönsten Klosteranlagen außerhalb der Stadt besichtigen möchte. Zu den Museen-Highlights der Stadt gehören zweifelsfrei die Kunstmuseen mit den Werken von Joan Miro und Picasso. Die Stiftung Joan Miro liegt dabei wundervoll auf dem Montjuic und ist in die Landschaft herrlich eingebettet. Das gesamte Gebäude ist lichtdurchflutet, mit zahlreichen Patios und Terrassen und beherbergt viele Werke Miros aus dessen unterschiedlichen Schaffensperioden. Das von den meisten Touristen besuchte Museum der Stadt ist allerdings das Picasso-Museum, das vor allem Werke aus der frühen Schaffenszeit Picassos zeigt. In dieser sogenannten „Blauen Periode“ von 1895 bis 1904 lebte der Künstler auch in der Stadt und war ein wichtiger Teil der Künstlergemeinde. Das Museum gilt neben dem in Paris als besonders bedeutend und stellt viele Meisterwerke des spanischen Künstlers aus. Schließlich findet man seit 2004 im Museum katalanischer Kunst eine Sammlung romanischer Kunst, die weltweit als einzigartig gilt. Beeindruckend sind dabei ganz besonders die romanischen Fresken, die aus Kirchen und Kapellen der katalanischen Pyrenäen stammen. Sie werden in diesem Museum in nachgebauten Apsiden und Altarnischen präsentiert und gelten als besonders kunstvoll. Dazu gesellt sich eine große Sammlung gotischer Kunst und ein Überblick über die Kunstgeschichte vom Mittelalter bis zum venezianischen Spätbarock. Alternativ bietet sich eine Klostertour außerhalb des Stadtgebietes an. So findet man etwa eine Autostunde entfernt das Zisterzienserkloster de Santes Creus, das als eines der schönsten in Katalonien gilt. Beeindruckend sind dabei die Klosterkirche, die aus dem 12.Jahrhundert stammt sowie der gotische Kreuzgang und der große Schlafsaal. Nur etwa 30 Kilometer entfernt befindet sich das Monestir Santa María de Poblet, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde und hinter dessen gewaltigen Mauern sich eine ganze Klosterstadt befindet. Schließlich bietet sich das etwa 60 Kilometer von Barcelona gelegene Benediktinerkloster von Montserrat zum Abschluss eines Besuches in der katalanischen Hauptstadt an. Dorthin gelangt man entweder mit dem Auto bzw. Bus oder der Schwebebahn. Das Kloster war im Mittelalter ein geistiges Zentrum und in der Zeit der Franco-Diktatur bekannt für seinen Widerstand. Bereits um das Jahr 880 gegründet, wollen alle Besucher vor allem die Moreneta sehen. Die Statue der schwarzen Madonna aus dem 12.Jahrhundert ist die Schutzpatronin Kataloniens und hat ihren Platz hinter dem Hochaltar.

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